Der Kot einer Bartagame

Unerfahrene Halter sind häufig verunsichert, wenn sie den Kot ihrer Bartagame betrachten. Ist der normal oder nicht? Die meisten Sorgen sind eher unberechtigt. Der Kot kann je nach Nahrungszusammensetzung sehr unterschiedlich ausfallen. Der Kot junger Bartagamen sieht meist dunkler und fester aus, weil sie sich noch vorwiegend von Futtertieren ernähren. Manchmal kann man auch unverdaute Teile der Insekten im Kot erkennen. Wenn dies häufig vorkommt, dann sollte die Bartagame zumindest auf Parasiten untersucht werden, indem eine Kotprobe beim Tierarzt abgegeben wird.

Von besorgten Haltern wurde ich schon oft gefragt, ob es normal ist, dass an dem Kot so ein weißes "Anhängsel" dran ist. Das Weiße ist Urat und völlig normal.

Mit zunehmendem Alter ernähren sich die Bartagamen (so sollte es zumindest sein!) stärker von pflanzlicher Nahrung. Wenn man einen rötlich verfärbten Kot feststellt, sollte man zunächst überlegen, ob man in den letzten Tagen Möhren oder Paprika vefüttert hat, was meistens der Grund dafür ist. Sollte man den Verdacht hegen, dass es Blut ist, dann sollte natürlich unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Wenn viel Salat gefressen wird, wird der Kot oft weicher oder sogar flüssig. In dem Fall sollte man schauen, dass ein nicht so wasserhaltiger Salat bzw. Futter mit höherem Rohfaseranteil verfüttert wird. Aber auch bei länger anhaltendem Durchfall sollte man eine Kotuntersuchung vornehmen lassen, da auch dafür Parasiten verantwortlich sein könnten.

Schlimmer als Durchfall ist bei Bartagamen aber Verstopfung, da dort die Gefahr eines Darmverschlusses gegeben ist. Dieser endet nicht selten tödlich. Grund für Darmverschlüsse ist häufig das Fressen von größeren Mengen Sand. Dies passiert aber normalerweise nur, wenn die Tiere ein Defizit an Mineralien (i.d.R. Kalzium) haben. Daher sollte man stets geraspelte Sepia-Schale oder Eierschale zur Verfügung stellen. Verstopfung kann auch entstehen, wenn zuviele Futtertiere verabreicht wurden. Manche geben immer noch die Empfehlung, dass man soviele Futtertiere geben soll wie das Tier fressen kann. Dies ist nicht nur schädlich für die Organe, sondern kann sogar böse enden. Daher sollte man pro Fütterung nur immer ein paar Futtertiere geben, auch wenn die Bartagame noch so gierig erscheint.

Grund zur Sorge gibt vielen Haltern auch die Häufigkeit des Kotabsetzens. Die meisten Jungtiere koten noch alle 1-2 Tage, aber je älter die Tiere werden, desto seltener kann es werden. Wenn das Tier dann aber plötzlich eine Woche lang nicht kotet, beginnt man sich dann doch Sorgen zu machen, ob die Bartagame Verstopfung haben könnte. Hier sollte man genau schauen, wie die Bartagame sich verhält. Wenn sie natürlich Anstalten macht, zu koten, aber es kommt nichts oder den ganzen Tag einen dunklen Bart hat, dann liegt natürlich der Verdacht einer Verstopfung nahe und es sollte dringend ein Tierarzt konsultiert werden. Wenn es sich aber um eine ältere Bartagame handelt, die etwas gemütlicher ist und sich in den letzten Tagen nicht so viel bewegt und gesonnt hat, dann kann es schon mal länger dauern. Eines meiner Weibchen hat schon mal über zwei Wochen nicht gekotet, ohne dass eine Verstopfung vorlag.

Sollten wirklich Probleme mit dem Absetzen von Kot vorliegen, so kann ein Bad in warmen Wasser helfen. Allerdings sollte man nicht vorschnell zu dieser Maßnahme greifen, nur weil die Bartagame mal gerade drei Tage nicht gekotet hat. Viele Bartagamen mögen Baden nicht und man setzt sie unnötigem Stress aus. Wenn man schon badet, dann kann es helfen, wenn man gleichzeitig noch mit der Osram Vitalux bestrahlt um die Verdauung anzuregen. Wenn auch das Baden nichts bringt und man befürchtet, die Bartagame könnte Verstopfung haben, sollte man schnell einen Tierarzt aufsuchen.